„Go save the crystals!“

Mystic Quest erschien Anfang der 90er in Japan unter dem Namen „Final Fantasy USA, was einiges über das Ansehen der Amis im Ausland aussagt.

Der Titel ist nämlich das spielerisch schwächste Square-Werk der 16-bit-Ära. Bezeichnenderweise ist es auch das erste Spiel der Final-Fantasy-Reihe, das in Deutschland erschienen ist.

Das Spiel war als eine Art Tutorial konzipiert, das Anfängern einen leichten Einstieg in die RPG-Welt bieten sollte. Im Prinzip ist Mystic Quest nichts anderes als eine abgespeckte, vereinfachte Version der alten NES-Spiele.

Die dünne Story handelt wieder von vier magischen Kristallen, die jeweils eines der vier Elemente repräsentieren und dem Helden auf seinem Weg zum gesichtslosen Obermotz Kraft spenden.


Gameplay

Anstelle einer frei begehbaren Welt, gibt es eine Jump-’n‘-Run-ähnliche Landkarte mit vorgegebenen Pfaden. Die Partygröße beträgt maximal zwei Mitglieder. Eines davon ist Euer Held Benjamin, das andere wechselt je nach Situation.

Anstatt Euch in Zufallskämpfe zu verwickeln, warten die drei verschiedenen Gegnertypen in den Dungeons immer an den gleichen Stellen. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, und Eure beiden Recken haben die spannende Auswahl zwischen den Optionen „Fight“, „Magic“ und „Run“.

Aufgelockert wird die dröge Monsterklopperei durch ein paar simple Schalter- und Schieberätsel; nennenswerte Secrets gibt es nicht.

Der Schwierigkeitsgrad ist praktisch nicht vorhanden. Wer doch mal im Kampf stirbt, verfügt über unendlich viele neue Neuversuche – oder kann weglaufen, was sogar bei Bosskämpfen möglich ist und fast immer klappt.

Abspeichern ist jederzeit möglich. Kurz: Auch als Anfänger muss man sich in Mystic Quest schon Mühe geben, um mal den Game-Over-Screen zu Gesicht zu bekommen.


Grafik & Sound

Grafisch liegt Mystic Quest noch unter dem Niveau von Final Fantasy IV, was vor allem auf das lieblose und langweilige Gegnerdesign zurückzuführen ist.

Der Soundtrack ist teilweise ganz nett, aber nichts, woran man sich länger erinnert.


Fazit

Mystic Quest kann man selbst blutigen RPG-Einsteigern eigentlich nicht empfehlen.

Story und Gameplay sind auf dem Stand von 1986, und es fehlt jegliche Herausforderung.

Wer es sich doch antun will, braucht für den ersten Durchgang etwa zwölf, maximal dreizehn Stunden. Seit 2010 ist das Spiel auch als digitaler Download für Nintendo Wii bzw. Virtual Console erhältlich.