„You never know the depths of your passion until you play with yourself.“

Dragon Quest: Die Reise des verwunschenen Königs ist der achte Teil der Dragon-Quest-Hauptreihe und der erste überhaupt, der in Europa erschien. Das Spiel erschien im Jahr 2004 ursprünglich mit dem Untertitel The Sky, The Ocean, The Earth and the Cursed Princess für die PlayStation 2 in Japan, und kam ziemlich genau ein Jahr später nach Amerika, bevor es schließlich im Frühling 2006 endlich auch die Fans in Europa und Australien erreichte.

Die US-Fassung wurde „The Journey of the Cursed King“ genannt und kam auch erstmals als „Dragon Quest“ auf den amerikanischen Markt, wodurch die bislang geläufige Bezeichnung „Dragon Warrior“ obsolet wurde und seitdem nicht wieder verwendet wurde.

Technisch am Puls der Zeit und liebevoll lokalisiert, wurde das Spiel nicht nur in Japan erfolgreich, sondern konnte sich auch international einen Namen machen. So wurden – neben den üblichen 3 bis 4 Millionen in Japan – über 400.000 Kopien in den USA und sogar noch mehr in Europa verkauft.


Story

Der verrückte Hofnarr Dhoulmagus stiehlt ein altes magisches Zepter aus dem Schloss Trodain, verwandelt die Bewohner in Dornenpflanzen, die Prinzessin Medea in ein Pferd und König Trode in ein grünes froschähnliches Monster. Der einzige, der vom Fluch verschont blieb, ist der stumme Held des Spiels.

Zusammen mit dem wundersamen königlichen Pärchen und dem Banditen Yangus, welchen er Little-John-artig während seiner Reise aufgegabelt hat, macht sich unser Held auf die Suche nach Dhoulmagus, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen und den Fluch rückgängig zu machen.

Auf ihrer Reise begegnen sie einer lebhaften und kratzbürstigen adeligen Magierin namens Jessica – sowie Angelo, einem Tempelritter auf Abwegen, der Schnaps, Spiel und Frauen gegenüber nicht abgeneigt ist.

Mit der Zeit erfährt die Gruppe, dass hinter Dhoulmagus eine noch viel größere und schlimmere Macht steht, die unter anderem für verrückt gewordene Partymitglieder, fliegende Hunde und herrschsüchtige Tempelritter verantwortlich ist.

Auch wenn die Story nicht die gleiche Tiefe nimmt wie die anderer Genrevertreter, ist sie doch eine sehr unterhaltsame und gut ausgearbeitete Geschichte. Dank der gut ausgearbeiteten Charaktere und der unglaublich gelungenen Präsentation, kann man sogar von einer der besten Storylines der gesamten Serie sprechen. Zusätzlich gibt es noch etliche Déjà-vu-Elemente für Dragon-Quest-Veteranen.


Gameplay

Das Klassensystem aus früheren Spielen wurde wieder gestrichen und ein leicht abgewandeltes Learning-by-Level eingeführt. Die Charaktere bekommen nach jedem Level-Up eine bestimmte Anzahl von Skillpoints gutgeschrieben, die sie auf eines von fünf Talenten aufteilen können. Vier davon betreffen eine Waffengattung des Charakters, wie z. B. Peitsche oder Bumerang. Diese Talente sind nur dann verfügbar, wenn auch eine entsprechende Waffe angelegt wurde. Die fünfte Kategorie enthält vom Waffentyp unabhängige Fähigkeiten, meist Unterstützungszauber.

Neben der Rückkehr des beliebten Casinos, welches zum ersten Mal auch Roulette-Tische enthält, gibt es eine Reihe weiterer Minispiele. Das umfangreichste von ihnen ist die Monsterarena, ein Upgrade der aus Dragon Quest VI bekannten Slime-Arena: Überall auf der Oberwelt können sogenannte berüchtigte Monster entdeckt und rekrutiert werden.

Anders als die Monster aus den Zufallsbegegnungen, sind diese Monster direkt in der Spielwelt sichtbar. Wird das Monster im Kampf besiegt, gibt es die Möglichkeit, es einem der eigenen Monsterteams beitreten zu lassen. Dieses Monsterteam kann dann gegen andere Teams in der Arena antreten und so einige Preise gewinnen.

Auch ein wesentlicher Bestandteil des Spielablaufs ist der Alchemiekessel. Während in den Vorgängern altes Equipment schnell verkauft wurde, ist es nun möglich, dieses durch Kombination mit anderen Gegenständen zu verbessern, aber auch in schlechtere Items umzuwandeln. Viele Waffen und Rüstungen, oft auch die besten ihrer Gattung, sind nur über diesen Weg zu bekommen. Darüber hinaus können alltägliche Verbrauchsgegenstände wie z. B. Heilkräuter und Gegengifte mit dem Kessel hergestellt werden. Neue Braurezepte findet man überall auf der Welt, meistens in Bücherregalen oder im Gespräch mit diversen Dorfbewohnern.


Lokalisierung

Für den internationalen Markt hat Square Enix ein besonderes Augenmerk auf die Lokalisierung gelegt. So wurden exklusiv sämtliche In-Game-Dialoge durch professionelle Sprecher synchronisiert (die Japan-Version verfügte über gar kein Voice-Acting!) und Teile des Soundtracks wurden durch orchestrierte Fassungen ersetzt.

Die auffälligste Neuerung sind allerdings die komplett überarbeiteten Menüs. Während das Original noch die typischen schwarzen Textboxen verwendet hat, wurden den westlichen Fassungen grafische und sehr komfortable Menüs spendiert.

Um Verbindungen zur sehr bekannten Dragon-Ball-Reihe von Charakter-Designer Akira Toriyama herzustellen, wurde die höchste Konzentrationsstufe des Helden einer Super-Saiyajin-Transformation angenähert.

Die Texte der deutschen Lokalisierung sind ebenfalls sehr gelungen und die Begriffe sehr passend und stimmig gewählt, wenn auch für Veteranen der Serie anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Die Sprachausgabe ist in allen europäischen Versionen englisch.


Re-Releases

Nach dem Ende des außerordentlich langen Lebenszyklus der PlayStation 2, folgte im Jahr 2014 die erste Neuveröffentlichung von Dragon Quest VIII. Leider zwar nicht das sehnlichst erwünschte HD-Remaster für moderne Heimkonsolen, dafür aber immerhin als portable Version für Mobilgeräte mit Android oder iOS als Betriebssystem.

Im August 2015 folgte eine komplett neu entwickelte Version für Nintendo 3DS, so wie einige Jahre zuvor auch schon der siebte Teil neu aufgelegt wurde. Allerdings dauerte es bis Frühjahr 2017, bis dieses Remake dann endlich auch in Nordamerika und Europa erschien.

Doch wirklich viel hübscher ist der Pixelbrei im Vergleich zur PS2-Version leider nicht geworden. Noch dazu wurde die 3DS-Version ein weiteres Opfer von Nintendos berüchtigter familienfreundlicher Zensur. So wurden beispielsweise einige von Jessicas freizügigen Kostümen entschärft und auch so mancher Dialog aufgelockert. Dafür kommt man aber in den Genuss von zahlreichen Gameplay-Verbesserungen, erweiterten Spielinhalten, neuen Bonus-Dungeons und zwei zusätzlichen spielbaren Charakteren.